Früher war die Stoffherstellung einfach. Die Schafe wurden geschoren, ihre Wolle gekämmt, gesponnen und gewoben - und schon konnte es los gehen. Heute sieht dies anders aus: Durch die Fülle an neuartigen Stoffen und Materialien wie beispielsweise "Goretex" oder Polyester, die keine natürlichen Stoffe sind wie eben Wolle oder Baumwolle, ist die Stoffherstellung wesentlich aufwändiger und vielfältiger geworden. Und nicht nur das: Es müssen immer wieder neue Stoffarten entwickelt, getestet und zur Marktreife gebracht werden. Denn so wie sich die Berufswelt ständig verändert, verändern sich auch die Ansprüche der dafür benötigten Ausrüstung und Bekleidung. Ein Beispiel ist die Luft-und Raumfahrt. Das Aufgabengebiet eines Textillaboranten ist damit überaus vielseitig, auch in der Forschung finden diese Experten Arbeitsplätze.
Die Überwachung von Normen und Standards in der Stoffherstellung und Verarbeitung ist ebenfalls eine Aufgabe des Textillaboranten: Durch Eingangskontrollen stellen diese Fachleute sicher, dass nur einwandfreie und dem Qualitätsstandard entsprechende Werk- und Arbeitsstoffe verarbeitet werden. Denn wer möchte schon Kleidung tragen, die kratzt oder abfärbt? Ein Textillaborant prüft Materialien wie zum Beispiel Faserstoffe und Garne, aber auch Hilfsstoffe, die für die Herstellung und Veredelung von Textilien benötigt werden.
Dabei kommen moderne Prüfgeräte zum Einsatz: Mit
Hilfe dieser Technik unterstützt der Textillaborant Stichproben aus der
Fertigung. Weichen diese vom Standard ab, muss er die Ursache der
Störung erkennen und beseitigen, damit Qualitätsmangel ausgeschlossen
und somit die gesetzlichen und betrieblichen Qualitätsrichtlinien
eingehalten werden können. Überdies arbeitet der Textillaborant an der
Verbesserung und in der Entwicklung neuer Stoffe mit und testet neue
Rezepturen für Textilhilfsmittel. Daneben ist der Textillaborant auch
für den betrieblichen Umweltschutz tätig, indem er Emissionsmessungen
vornimmt und Brauch-und Abwässer kontrolliert.
Um diesen Beruf
zu erlernen, sollten ein reges Interesse am Umgang mit verschiedensten
Materialien, ein naturwissenschaftliches Verständnis und eine schnelle
Auffassungsgabe vorhanden sein. Ein Textillaborant wird entweder in
einem Betrieb der Textil- und Bekleidungsindustrie oder in einem
Forschungszentrum ausgebildet. Seine Kollegen sind aber auch in den
Materialprüfungsämtern der Chemiefaser- und Chemieindustrie sowie in der
Automobil- und Luftfahrtindustrie tätig.